Mit der 1. Congress Park Sinfonie eröffnete die Neue Philharmonie Frankfurt glanzvoll ihre neue Saison. Unter der Leitung von Jens Troester präsentierte das Orchester ein Programm, das von rhythmischer Energie bis zu sinfonischer Pracht reichte – ein Abend, der Gegensätze suchte und sie in harmonischer Balance vereinte.
Den Beginn markierte die Uwertura der polnischen Komponistin Grażyna Bacewicz – ein knapp siebenminütiges orchestrales Feuerwerk, präzise, pulsierend, voller Vitalität. Die frühere Konzertmeisterin und gefeierte Geigerin wusste, wie man einem Orchester Energie entlockt: Markante Rhythmen, scharfe Akzente, strahlende Farben. Ein Auftakt, der sofort klarmachte, wohin die Reise geht – nach vorn, mit Schwung und Selbstbewusstsein.
Es folgte Friedrich Guldas Cellokonzert, eines jener Werke, die sich gängigen Kategorien entziehen. Zwischen Klassik und Jazz changierend, steckt es voller Witz, Virtuosität und musikalischer Freigeistigkeit. Sebastian Fritsch, Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs, gestaltete den Solopart mit technischer Brillanz und charismatischer Bühnenpräsenz. Vom lässigen Swing der Bläser bis zur lyrischen Idylle spannte sich ein weiter Bogen, den Fritsch mit unaufdringlicher Eleganz führte, ganz im Sinne Guldas: Unkonventionell, mutig, frei. Das Publikum reagierte begeistert – Bravorufe und Jubel füllten den Saal.
Nach der Pause erklang Antonín Dvořáks Achte Sinfonie in G-Dur – ein Werk, das vor Naturverbundenheit, melodischem Reichtum und böhmischem Esprit nur so sprüht. „Troester ließ die Musik atmen, formte große Bögen, achtete auf klangliche Durchhörbarkeit“, so der Hanauer Anzeiger. Besonders das Zusammenspiel der Celli und Holzbläser im eröffnenden Satz beeindruckte durch poetische Wärme und Klangkraft. Im Finale entfaltete das Orchester schließlich jene überschäumende Energie, die Dvořáks Musik so unverwechselbar macht – ein fulminanter Schluss, triumphal und beglückend.
Ein Abend, der zeigte, was die Neue Philharmonie Frankfurt auszeichnet: Interpretatorische Leidenschaft, stilistische Vielfalt und ein Gespür für Programmideen, die Anspruch und Publikumsnähe überzeugend verbinden, sorgfältig konzipiert und zusammengestellt von Chefdirigent Jens Troester, der mit seinem künstlerischen Feingefühl immer wieder neue musikalische Perspektiven eröffnet.